Die drei Hauptteile des Gehirns, in denen Stress entsteht, sind der Hirnstamm, das Limbische System mit Thalamus, Hypothalamus, Hippocampus und Amygdala sowie das Stirnhirn (Großhirnrinde).
1) Hirnstamm – das Reptiliengehirn
Eine bedrohliche Situation wird über unsere Sinnesorgane aufgenommen und zunächst an den Hirnstamm weitergeleitet. Dieser sehr alte Teil unseres Gehirns steuert lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Herzschlag und reagiert instinktiv – schnell, automatisch und ohne Nachdenken.
2) Limbisches System – das Gefühlshirn
Das Limbische System ist gürtelförmig um den Hirnstamm angeordnet. Hier nimmt der Thalamus die erste Bewertung der Reize vor. Die Amygdala – unser Mandelkern – ist Sitz der Emotionen, insbesondere der Angst, und spielt damit eine Schlüsselrolle im Stressgeschehen. Der Hypothalamus wiederum reguliert Funktionen wie Hunger, Durst, Wasserhaushalt oder Körpertemperatur.
3) Stirnhirn – das Großhirn oder Denkhirn
Das Großhirn ist der jüngste Teil unserer Entwicklungsgeschichte. Es bewertet Situationen, greift dabei auf Erinnerungen im Hippocampus zurück und kann sogar Gefahren vorwegnehmen, die noch nicht eingetreten sind.
Als Gefahr gelten Situationen, die uns an frühere Momente von Unsicherheit, Hilflosigkeit oder Angst erinnern. Erkennt das Großhirn diese Parallelen, setzt es automatisch die Stressreaktion in Gang.
Chronischer Stress – wenn das Gleichgewicht kippt
Problematisch wird Stress dann, wenn er chronisch wird. Der Körper ist über längere Zeit Belastungen ausgesetzt, ohne ausreichend Erholung zu bekommen. Häufig merken Betroffene gar nicht, dass sie unter zu großem Stress leiden. Das Stressniveau wird quasi als „Normalzustand“ abgespeichert. Dann entsteht eine Art Abhängigkeit von Adrenalin und Kortisol – Stress wird zur Droge.
Die Folgen: Unsere Energiereserven werden aufgezehrt, die Verdauung läuft nur noch auf Sparflamme und wichtige Körperfunktionen leiden. Es beginnt ein Teufelskreis, der langfristig im Burnout enden kann.
Stress ist nicht immer schlecht
Stress an sich ist nicht das Problem, solange immer wieder ausreichend Ruhe- und Erholungsphasen eingebaut werden. Studien zeigen: Ein gesunder Organismus benötigt rund 100 Minuten, um Stresshormone abzubauen und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Wie ist das bei dir? Gönnst du dir diese 100 Minuten Regeneration oder gehen deine persönlichen Stresssituationen nahtlos ineinander über?
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